Neuigkeiten zu PFAS

PFAS (Perfluorierte Alkylsäuren) sind weitverbreitete und persistente Verbindungen. Sie werden kaum abgebaut, bleiben daher Jahrhunderte in der Umwelt und richten kontinuierlich Schaden an. Durch die Wasserlöslichkeit werden sie gut in den Gewässern verteilt und können durch ihre Fettlöslichkeit in Organismen aufgenommen werden. Eine breite Verwendung und eine unzureichende Entsorgung führen zu einer unkontrollierten Abgabe in die Umwelt.

Hersteller von PFAS in Deutschland

Zum Februar 2024 gibt es in Deutschland 6 Produktionsstandorte von PFAS in Deutschland. Lanxess in Leverkusen liegt direkt am Rhein und Daikin Refgrigerants in Frankfurt am Main, einem Zufluss des Rheins. Auch der Standort von Solvay in Bad Wimpfen (Baden-Württemberg), welcher sich am Neckar befindet, hat eine Verbindung zum Rhein.

  1. Lanxess – Leverkusen – Nordrhein Westfahlen
  2. Daikin Refgrigerants – Frankfurt am Main – Hessen
  3. Solvay – Bad Wimpfen – Baden-Württemberg
  4. W. L. Gore – Gendorf- Bayern
  5. Dyneon – Gendorf – Bayern
  6. Archroma – Gendorf – Bayern

Des Weiteren gibt es allein 3 Produktionsstandorte in Gendorf in Bayern an der Alz. Dies ist ein Nebenfluss des Inns, welcher wiederum in die Donau fließt. Dyneon hat bereits angekündigt, sich bis 2025 aus der Produktion von PFAS zurückzuziehen, weil ein Verbot bevorstehen könnte. [1,2,3]

Chempark Leverkusen

Nach einer BUND-Untersuchung konnten im Abwasser des Klärwerks Börich erhöhte Werte von PFAS Verbindungen gefunden werden. Der Orientierungswert in Nordrhein-Westfalen von 35 g / Tag wurde bei Messungen um ein Vielfaches übertroffen. Von der kontrollierenden Behörde wird nun eine Ermittlung der Ursachen gefordert und Gegenmaßnahmen zur Reduktion sollen eingeleitet werden. Nach Angaben von Lanxess wurde die Produktion im Jahr 2024 eingestellt. Die Werte sollen daraufhin zurückgegangen sein, was laut Angaben des BUND jedoch nicht genug ist. Ob es weitere Verursacher im Chempark Leverkusen gibt, ist fraglich. [4]

Strafen für die Verseuchung von Boden und Grundwasser

Der Unternehmer eines Kompostunternehmens wurde zu einer Strafe von 150.000 € verurteilt, weil er mit PFAS belasteten Schlamm auf Feldern ausgebracht hat. Im Landkreis Rastatt wurden erhöhte PFAS Werten im Boden und Grundwasser gemessen. Daraus ergibt sich ein erhöhter Reinigungs- und Sanierungsbedarf, sodass weitere Entschädigungsforderungen offen sind. 43.000 t Schlamm wurden ausgebracht, welcher zu einem Viertel aus Papierschlamm bestand, welcher teilweise belastet war. [5] PFAS und verwandte Fluorchemikalien werden in der Papierindustrie zur Imprägnierung des Papiers eingesetzt. Das ist für Lebensmittelverpackungen nützlich, um das Aufweichen des Papiers zu verhindern.[6]

[1] www.chemietechnik.de/markt/wo-werden-pfas-in-deutschland-produziert-und-eingesetzt-707.html
[2] www.lemonde.fr/en/les-decodeurs/article/2023/02/23/forever-pollution-explore-the-map-of-europe-s-pfas-contamination_6016905_8.html
[3] drdeuterium.de/2024/07/03/keine-pfas-herstellung-mehr-in-deutschland/
[4] www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/pfas-chempark-leverkusen-104.html
[5] www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/urteil-prozess-baden-baden-huegelsheim-pfc-skandal-100.html
[6] www.umweltbundesamt.de/einsatz-von-pfc-in-der-papierindustrie

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